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Wer dieses Finale des 13. Sport-Schumann-Cup der Herren
nicht miterlebt hat, der hat Kegelsport vom Feinsten
verpasst. Dieses Turnier wird wohl keiner von den
Aktiven und Zuschauern so schnell vergessen, da es sich
zum spannendsten aller bisherigen Pokalspiele entwickeln
sollte. Zwar bieben die absoluten Spitzenergebnisse aus,
aber wie sich dieses Pokalfinale an Spannung aufbaute,
war der absolute Wahnsinn und nichts für Nervenschwache.
Mittendrin in dieser Show war auch der TSV Geyer, der
neben dem Mannschaftsbezirksmeister SKV Auerbach/V. zum
Favoritenkreis zählte. Doch nach den bisherigen
Ergebnissen der Runden zuvor war klar, auf den Anlagen
in Ehrenfriedersdorf haben alle Finalisten eine reelle
Siegchance. Dementsprechend entwickelte sich der
Wettkampf. Zunächst ging der Bezirksligist KSV Eska
Chemnitz durch Alexander Leiott (446
Kegel bei 164 Abräumer -
Turnierbestwert) in Führung, während die
Bingestädter trotz guter 428
Zähler von Chris Nestler auf Platz fünf rangierten.
Nachdem Thomas Nestler dann "nur" 394 Kegel in die
Wertung brachte, schienen die Bingestädter schon aus dem
Titelrennen. Allerdings konnten sich die anderen
Mannschaften auch nie so richtig absetzen. Die größte
Differenz zwischen dem Ersten und dem Letzten betrug 38
Kegel. Arndt Nestler brachte sein Team mit
430 Kegel wieder zurück ins
Spiel. Während Mühltroff und Auerbach/V. auf Grund der
Auslosung ihr Spiel bereits beendet hatten, kämpften die
anderen Mannschaften um jeden Kegel und ließen die
beiden so richtig zittern. Es wurde bei jedem Wurf
mitgefiebert und gezählt. Ständig wechselte die Führung,
manch einer hätte beim Mitrechnen ein paar Herztropfen
gebraucht. Entschieden wurde das Turnier tatsächlich
erst mit dem allerletzten Wurf. Mario Meyer vom TSV
hätte komplett abräumen müssen, um an Auerbach
vorbeizuziehen, ließ aber leider zwei Kegel stehen. Aber
neben Meyer kämpften auch noch Uwe Pätz (Hainichen) und
Alexander Lasch (Neukirchen) um den Pokalsieg. Lasch
hätte hierfür mindestens sieben Kegel gebraucht, doch es
wurden nur fünf in das volle Bild. Damit blieb
Neukirchen ebenso wie der TSV zwei Kegel hinter
Auerbach. Aber Pätz hatte ja auch noch einen Wurf, bei
welchem er hätte komplett abräumen müssen. Doch auch
hier blieb ein Kegel stehen und somit zogen sie zwar mit
Auerbach gleich, aber eben nicht vorbei. Ein einziger
mickriger Abräumer fehlte den Hainichern zur Sensation,
doch auch so überraschte das Team die Favoriten. Somit
trennten am Ende den neuen Pokalsieger vom Vierten
gerade mal zwei Kegelchen, wobei sowohl der Erste und
der Zweite wie auch der Dritte und der Vierte jeweils
die gleiche Kegelzahl erspielten. Der TSV konnte wie im
Vorjahr den dritten Platz erkämpfen. Aber auch der Kampf
um Rang fünf war nicht minder spannend, denn auch hier
machte nur ein Kegelchen den Unterschied, wobei Eska
Chemnitz den kürzeren zog. Verlierer allerdings hatte
dieses Pokalfinale keine, denn was die Finalteilnehmer
allesamt boten, war einfach nur großer Kegelsport.
Mit ihrem nunmehr zweiten Pokalsieg nach 2001 schafften
die Vogtländer zudem als dritte Mannschaft nach dem KSC
Stollberg (2001) und dem ATSV Freiberg (2007) das
Double. |